Eine Decke als Dankeschön für den Verein Schwerte hilft um ihre Vorsitzende Ute Giedinghagen (l.).
Schwerte. Der Verein Schwerte hilft e.V. hatte eingeladen, und viele Interessierte kamen in die Konferenzräume der Stadtwerke, um dem eindrucksvollen Vortrag über Nepal von Marianne Großpietsch, der Vorsitzenden von Shanti-Leprahilfe Dortmund e.V., zu hören. Marianne Großpietsch und ihr Sohn Heiko waren während des großen Bebens selbst vor Ort, und sie ist erst vor kurzer Zeit aus Nepal zurückgekehrt.Vor ihrem Bericht bedankte sich Marianne Großpietsch bei Ute Giedinghagen, der Vorsitzenden von Schwerte hilft e.V., für die schnelle Unterstützung ohne die, die lebensrettende und – erhaltende Hilfe nicht möglich gewesen wäre und schenkte dem Verein als Dank der Shanti-Familie eine selbstgefertigte Decke mit einem darauf gemalten „glückbringenden Elefanten“.
Der Vortrag begann mit der Beschreibung des erlebten Moments des Erdbebens vor gut einem Jahr. Ein kurzer Augenblick, der dieses uns fremde Land so gewaltig erschütterte und noch mehr veränderte und das in einer Zeit, in der sich der Monsunregen acht Tage später schon ankündigte. Unmittelbar nach dem Beben suchten die Menschen Unterschlupf unter Zeltbahnen auf freien Plätzen, so auch Marianne Großpietsch und ihr Sohn. Man teilte sich die notdürftigen Toiletten und ernährte sich von den für alle gleich dosierten Mahlzeiten aus Reis und Gemüse oder Trockennahrung. Immer wieder bebte die Erde und versetzte die Menschen in Angst und Schrecken. Der Strom war ausgefallen, die Mobiltelefone konnten nicht genutzt werden. Viele Menschen konnten ihre Verwandten in den Dörfern nicht anrufen, um zu erfahren, ob sie überlebt haben.
Wärmende Decken, wasserdichte Zelte
Shanti-Leprahilfe konnte in den entlegenen Dörfern, wo die Menschen hungerten mit Trockennahrung wie Nüssen, Keksen, Salzstangen usw. helfen. Es gab für viele selbst gewebte wärmende Decken, selbstgenähte wasserdichte Zelte und Essen aus der Suppenküche. Es wurden Wunden, Knochenbrüche und andere Verletzungen versorgt. Der Verein konnte über eine Tonne an Medikamenten während der chaotischen Zustände am Flughafen für die schwerverletzten Patienten sichern. Dank der Wasserfilterbehälter war keimfreies Trinkwasser da, um so gefährlichen Krankheiten wie Cholera oder Typhus entgegenzutreten. Es wurde dann dem täglichen Bedarf entsprechend an die Bevölkerung verteilt.
Marianne Großpietsch führte auch eine Solarlampe vor, die vielen Familien in ihrem Umfeld zum Jahrestag des Bebens geschenkt wurde. Sie leuchtet sechs Stunden lang. Eine gute Hilfe bei der immer noch täglich 13 Stunden herrschenden Stromsperre. Und das Besondere ist, das man hiermit auch die einfachen Handys aufladen kann. Das Solarpaneel jedoch bleibt unter Verschluss in der Schule.
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Da war die Überraschung groß: Björn Morgenroth überreicht Marianne Großpietsch einen Scheck über 1000 Euro.
Scheck über 1000 Euro von Schwerte hilft
Viele Menschen, die von Shanti-Leprahilfe betreut werden, sind mit sinnvollen handwerklichen Arbeiten beschäftigt. So werden Näharbeiten, Recycle-Papierprodukte wie Briefumschläge, Blech-und Stoffmalereiearbeiten und vieles mehr hergestellt.
Immer noch ist die Situation in diesem traumatisierten Land katastrophal; noch immer leben verzweifelte Menschen mit Angst und Trauer in oft schon recht maroden Zelten oder Behelfsbehausungen und werden nur mit dem Nötigsten versorgt. Immer noch handelt die Regierung unverständlich. Während zur Zeit des Bebens vor einem Jahr Hilfsgüter nicht ins Land gelassen wurden, oder kurzfristig hohe Einfuhrsteuern für dringend benötigte Hilfsmittel erlassen wurden, scheint die Regierung jetzt auch mit dem Wiederaufbau nicht voranzukommen. Forciert wird jetzt der schnelle Wiederaufbau der vielen Tempel und Palastanlagen, jedoch die vielen vom Erdbeben betroffenen Menschen, die kein festes Dach über dem Kopf und kaum genug zu essen haben, sie müssen weiter warten. Aber Tempel sind die tägliche Anlaufstelle der Bevölkerung.
Björn Morgenroth, stellvertretender Vorsitzender von Schwerte hilft e.V., überreichte Marianne Großpietsch bei der Verabschiedung einen symbolischen Scheck über 1000,-€ für die gute und wichtige Arbeit in der Shanti-Familie und wünschte ihr weiterhin viel Kraft. Marianne Großpietsch zeigt sich darüber sehr erfreut und berichtet spontan, dass sie dafür 40 weitere Solarlampen besorgen wird. Schon am 10. Juni wird sie wieder nach Nepal zurückfliegen.
SPENDENKONTO: Schwerte hilft: IBAN: DE33 4415 2490 0000 081810 Sparkasse Schwerte