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Zum Thema Demenz: Erinnerungskoffer und die Singliesel für die Stadtbücherei

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Anja Stock, Leiterin der Stadtbücherei, und Stefan Knoche aus dem Vorstand der Sparkassen-Kulturstiftung. Foto: Ingo Rous

Schwerte. Die Kulturstiftung der Stadtsparkasse unterstützt die Stadtbücherei in Schwerte mit 20 Fachbüchern und drei Erinnerungskoffern zum Thema „Demenz“ im Wert von über 800 Euro. Stefan Knoche, Vorstandsmitglied der Stiftung, übergab die Spende an Bibliotheksleiterin Anja Stock: „Damit möchten wir den Zugang und Umgang mit der Krankheit für Betroffene und ihre Angehörigen erleichtern.“

Über 1.6 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz bzw. ihrer häufigsten Form, Alzheimer. Die Diagnose „Demenz“ belastet Erkrankte, aber auch deren Angehörige in hohem Maße. Nicht ohne Grund wird in Verbindung mit einer Demenz oft von einer „Familienkrankheit“ gesprochen: Denn die gesamte Familie ist in Sachen Verständnis, Einfühlungsvermögen und pflegerische Kompetenz gefordert. Die Angehörigen müssen nicht nur das Wissen um eine unheilbare Krankheit eines geliebten Menschen bewältigen, sondern auch wichtige Entschlüsse zur zukünftigen Versorgung und zur Pflege des betroffenen Familienmitglieds fassen.

Themenbezogene Materialsammlung

Fachliteratur und Gespräche mit der Ärztin oder dem Arzt helfen dabei, den zukünftigen Verlauf der Krankheit und das Verhalten der/des Kranken besser einschätzen zu können und die notwendigen Schritte einzuleiten. Doch Fachliteratur ist teuer und häufig können Angehörige oder Pflegepersonal nicht einschätzen, welcher Titel im Alltag gewinnbringend eingesetzt werden kann. Aus diesem Grund hält die Stadtbücherei Schwerte ab sofort eine themenbezogene Materialsammlung bereit. Neben klassischer Fachliteratur und Ratgebern zum Thema Pflege finden sich Materialien im Angebot, die helfen, Erinnerungen der Erkrankten zu aktivieren: Bücher mit integriertem Akustikchip zum Abspielen von Liedern („Singliesel“), kurze Erzählungen aus Kindheit und Jugend, Bücher zur Biografiearbeit, und sogenannte Erinnerungskoffer.

Erinnerungen geben dem Menschen seine Identität. Bei demenziell veränderten Menschen sind nicht gleich alle Erinnerungen verschwunden, es fehlt nur die gezielte Zugriffsmöglichkeit. Diesen Umstand soll der Erinnerungskoffer ändern: Gefüllt mit Gegenständen aus Kindheit und Jugendzeit von Senioren ist die Materialsammlung ein idealer Türöffner, regt zu Gesprächen an, eignet sich als Gedächtnistraining für Einzelne und in der Gruppe, und kann bei Heimbesuchen eingesetzt werden.


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