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Der Brief von Stefan Simon an die Bürgermeisterkandidaten

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>> Sie Alle haben sich vorgenommen, Bürgermeister von Schwerte zu werden. Heute möchten wir Ihnen eine dringende Sache ans Herz legen, nämlich den Neubau des Kindergartens in Wandhofen.

Der städtische Kindergarten in Wandhofen wurde 1976 für zwei Gruppen nach den damaligen Kriterien gebaut. Er sollte für 25 Jahre vorgehalten werden. Im Februar wird nun das 42. Jahr seiner Fertigstellung gefeiert. In den 90er Jahren wurde aufgrund steigender Kinderzahlen im Einzugsbereich eine dritte Gruppe angebaut, die dann, als die Zahlen wieder sanken, geschlossen wurde. Diese Räume nutzt heute das Lebenszentrum Königsborn für seine heilpädagogische Gruppe. Wir sind damit der einzige Kindergarten in einer doppelten Trägerschaft.

Die energetische Ausstattung des Gebäudes, insbesondere die Heizung mit Nachtspeichern und einer elektrischen Fußbodenheizung entsprechen bei Weitem nicht mehr dem heutigen Stand der Dinge und treiben die Unterhaltungskosten massiv in die Höhe. Da der Kindergarten in einer Schnellbauweise mit relativ dünnen und schlecht isolierten Wänden gebaut wurde, wird die Wärme stark an die Umgebung abgeführt. Eine Sanierung ist nicht möglich, da die Bauweise keine Veränderungen zulässt. Die städtischen Architekten und die Mitarbeiter des Baubetriebshofes geben sich alljährlich sehr viel Mühe, das Gebäude zu erhalten.

Großes Raumproblem

Neben den Energiekosten ist aber auch das Raumproblem von großer Bedeutung. Die heilpädagogische Gruppe und die beiden Regelgruppen teilen sich den Turnraum, den einzigen kleinen Therapieraum, die Küche und das Büro. Es ist nahezu unmöglich, vertrauliche Gespräche zu führen, ohne dass jemand den Raum betreten muss. Das Personal hat keinen Aufenthalts-, bzw. Pausenraum, auch hierfür wird das Büro genutzt. Es gibt keine sanitären Einrichtungen nach getrennten Geschlechtern. Ein kleiner Toilettenraum muss für alle Erwachsenen reichen. Für die Kinder gibt es weder einen Speiseraum, noch einen Schlafraum. Gegessen wird in der Gruppe und Geschlafen wird im Turnraum, der jeden Tag aufwändig mit Betten hergerichtet und anschließend wieder abgebaut werden muss. Selbst das Landesjugendamt hat schon mehrfach bemängelt, dass die Einrichtung zu klein ist und dringend für Abhilfe gesorgt werden soll.

Sorgen vorgetragen

Wir als KiTa-Rat haben diese Sorgen schon oft an die Stadtverwaltung herangetragen. Wir beobachten auch, dass alle anderen städtischen Kindertageseinrichtungen in den vergangenen Jahren umgebaut und angebaut wurden, nur Wandhofen wurde immer wieder vergessen. Dabei mangelt es uns nicht an Kindern. Im Gegenteil. Der Kindergarten Wandhofen hat nicht nur regen Zulauf aus dem Ortsteil selbst, wir haben auch viele Anmeldungen aus der westlichen Innenstadt und aus Westhofen. Alleine in diesem Jahr stehen bei 12 verfügbaren Plätzen mehr als 50 Bewerber auf der Warteliste. Wir gehen davon aus, dass wir mindestens eine dritte Gruppe aufnehmen könnten, wenn denn die räumlichen Kapazitäten da wären.

Gerüchte um Neubau

In den vergangenen zwei Jahren gab es immer mal wieder Gerüchte um einen Neubau. Es wurde über Ausweichquartiere diskutiert, wie zum Beispiel der alten Sparkasse in Westhofen oder aber auch Container auf dem alten Wasserspielplatz am Haferweg oder an der Wandhofener Straße. Auch wurde uns gesagt, man hätte gegebenenfalls einen Investor gefunden, der bereit wäre, eine neue KiTa zu bauen und dann der Stadt zu vermieten. In der letzten Jugendhilfeausschusssitzung hat unser Vorsitzender vor dem gesamten Ausschuss gefragt, ob man Wandhofen weiterverfolge. Jugendamtsleiter Andreas Pap hat darauf geantwortet: „Ihr könnt sicher sein, wir haben Euch nicht vergessen“. Aber nun sind wir von jeder Liste verschwunden, niemand spricht mehr über den Kindergarten in Wandhofen. Der Bedarf ist aber da und das Neubaugebiet am Schloßweg wird sicher auch noch einmal für ca. 10 zusätzliche Kinder sorgen.

Wir möchten Sie bitten, unser Anliegen in Ihrem Wahlkampf aufzunehmen und den Ortsteil Wandhofen als Ganzen und seinen Kindergarten im Speziellen nicht zu vergessen. Es gilt zu überlegen, wann und wie ein Neubau stattfinden kann, wohin das Übergangsquartier kommen soll und generell um eine Beteiligung der städtischen KiTa und des Lebenszentrums Königsborn. Nichts ist schlimmer, als die aktuelle Ungewissheit.

Wenn Sie mal die Gelegenheit haben sollten, dem morgendlichen Aufschließen des Gebäudes beizuwohnen, dann werden Sie riechen können, wie nötig ein Ersatz ist. Auch wenn das Gebäude noch standfest ist, so riecht man die morschen und modernden Holzkonstruktionen hinter den Schnellbauwänden. Gerne stehen wir Ihnen auch für eine Ortsbesichtigung und ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Bitte vergessen Sie uns nicht und helfen Sie den Wandhofenern, ihren geliebten Kindergarten auch für die Zukunft fit zu machen. Hier sind Menschen, die mit viel Herzblut und ehrenamtlichem Engagement den Kindern nicht nur eine Betreuung bieten, sondern auch ein zweites Zuhause! <<

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