
Schwerte. Auf ein prall gefülltes Veranstaltungs- und Projektjahr 2017 blickten die Stifterinnen und Stifter der Bürgerstiftung Rohrmeisterei zurück, die sich jetzt zur Stifterversammlung trafen. Die Bereitstellung des Stiftungskapitals für die Bürgerstiftung sichert deren wirtschaftliches Fundament für Zukunftsinvestitionen am Gebäude. Mit der kostenlosen Bereitstellung ihrer Räume für kulturell-gemeinnützige Gruppen und mit eigenen Projekten hat die Bürgerstiftung in 2017 226 Veranstaltungen und Projekte ermöglicht und durchgeführt (2016: 197, 2015: 173).
Schwerpunkt Musik
Die Veranstaltungsstatistik, die vom Vorstand vorgelegt wurde, zeigt Schwerpunkte bei Musikveranstaltungen, aber neuerdings auch im Bereich Literatur- und Leseförderung. Mit den Projekten „Ruhrstadtkinder“ und „Kaugummigraf“ in Kooperation mit dem Jugendamt setzt die Bürgerstiftung hier einen Akzent mit neuen, über die Stadt hinausweisenden Formaten. Die „Ruhrstadtkinder“ sind zwei feste Gruppen, die sich wöchentlich treffen und Schreibwerkstätten im neuen Sinne durchführen. Beim „Kaugummigraf“ konnten die 4./5. Jahrgänge alle Schwerter Schulen für Workshops gewonnen werden, die in großen Lesungen mit der Autorin Kirsten Reinhardt mündeten.
Kosten erwirtschaften
Der Gegenwert dieser Kulturförderung belief sich in 2017 auf 146.792 EUR (Vorjahr: 129.591 EUR). Leistungsempfänger waren beispielsweise das Theater am Fluss, die Konzertgesellschaft, das Ruhrstadt Orchester, der KuWeBe mit Kleinkunst und Welttheater, Chris Kramer und die Unplugged Reihe, das InSound-Festival, das Bündnis für Familie und das Kino-Team. Die Bürgerstiftung ist nicht städtisch, sondern privat-gemeinnützig. Sie erhält für den Kulturbetrieb keine Zuschüsse, sondern trägt sich selbst. Das bedeutet: Die Kosten für Raum, Energie, Reparaturen, Reinigung, Ausstattung, Abschreibungen, Hauspersonal müssen erwirtschaftet werden, um diese Leistungen dann mietfrei bereitstellen zu können.
317 öffentliche Termine
Insgesamt umfasst die Veranstaltungsstatistik noch 90 weitere öffentliche Veranstaltungstermine, die aber kommerziellen oder gastronomischen Charakter haben. Alles in allem hat die Rohrmeisterei somit 316 öffentliche Termine zum gesellschaftlichen Veranstaltungsleben der Stadt beigetragen. Hinzu kommen Raumbelegungen für private Feiern und Tagungen. Mit diesem Bankettbereich sowie mit der Gastronomie erwirtschaftet die Bürgerstiftung die benötigen Überschüsse, um subventionsfrei das Industriedenkmal zu betreiben und Kultur fördern zu können. Mit Beginn des Jahres 2000 hatten die Initiatoren das damals noch im Ruinenzustand befindliche Gebäude von der Stadt übernommen – die Vermietung war eine der ersten Amtshandlungen des jetzt ausgeschiedenen Bürgermeisters Böckelühr. In der Folge hat die dann gegründete Bürgerstiftung die alte Pumpstation, ebenfalls ohne Kosten für die Stadt, umgebaut und betreibt sie seit 2003 in der jetzigen Form. Rund 800.000 EUR hat die Stadt Schwerte seitdem sparen können, weil die Bürgerstiftung die volle Gebäudeverantwortung auch für die Instandhaltung übernommen hat.
Der Beitrag Rohrmeisterei blickt auf 2017: Kulturförderung im Gegenwert von 150000 Euro erschien zuerst auf Blickwinkel - Das Nachrichtenportal für Schwerte.