
Schwerte. Der Abschied vom Paul-Gerhardt-Haus und der Dank an die Ehrenamtlichen standen am Sonntag in der Evangelischen Kirchengemeinde im Mittelpunkt.
Den letzten Gottesdienst im Paul-Grhardt-Haus feierte die Gemeinde am Sonntag. Das Gotteshaus bleibt aber als Kirche erhalten. Zukünftig werden tamilische Christen dort ihre Gottesdienste feiern. Pfarrer Hartmut Görler verglich die Situation der Entwidmung mit der des Volkes Israel an den Ufern des Flusses Jordan. Altes muss schmerzhaft zurückgelassen werden, Neues muss bei aller Ungewissheit gewagt werden. Auch die Superintendentin des Kirchenkreises Iserlohn, Pfarrerin Martina Espelöer, betonte, dass mit der Aufgabe eines Gemeindehauses Enttäuschung und Ärger verbunden sind.
Sie prägte aber den Satz: Wir ziehen aus. Wir ziehen weiter. Denn nach dem Gottesdienst wurde symbolträchtig das Abendmahlsgeschirr, die Altarbibel und die Taufschale aus dem Paul Gerhardt Haus im Rahmen einer Prozession in die St. Viktor Kirche gebracht. Den musikalischen Rahmen der Feierstunde gestalteten Kantorin Clara Ernst an der Orgel, der CVJM Posaunenchor sowie der afrikanische Chor Bameni Sango Ya Yesu.

Pfarrer HArtmut Görler übrgibt die brennende Osterkerze an die Mitglieder der Maranatha-Gemeinde. Foto: Bruno Giersch
Bewegender Höhepunkt
Bewegender Höhepunkt des Gottesdienstes war die Übergabe der brennenden Osterkerze an Mitglieder der Maranatha-Gemeinde. Pfarrer Görler drückte damit aus, dass die Gegenwart Gottes im Paul Gerhardt Haus durch die Nutzung der tamilischen Gemeinde erhalten bleibe. Symbolisch überreichte der Schwerter Pfarrer Pastor Sinnathurei einen aus Brötchenteig gebackenen Schlüssel. Die tamilischen Christen bedankten sich mit einem deutschen Loblied. Sie freuen sich nun auf die Nutzung des Paul Gerhardt Hauses. Sie werden an den Wochenenden evangelische Gottesdienste in der Sprache Tamil und Englisch feiern und freuen sich auch auf nichttamilische Gäste. Nach der Prozession beendete Pfarrer Hartmut Görler den Gottesdienst in der St. Viktor Kirche.
Demm schloss sich der Dank an die Ehrenamtlichen an. Sie hatte die Gemeinde ins Gemeindezentrum St. Viktor eingeladen und ihnen für ihr Engagement gedankt. Knapp 100 Gemeindeglieder waren der Einladung gefolgt und ließen sich verwöhnen. Pfarrer Dr. Klaus Johanning begrüßte die Anwesenden. Das Pfarrteam präsentierte ein eigens für diesen Tag gedichtetes Lied, das sehr zur Erheiterung beitrug. Anschließend gab es warmes Essen, Kaffee und Kuchen, begleitet von Klaviermusik und Saxophon.