
Schwerte. Ein neues Semester hat an der Ruhrakademie Schwerte begonnen. „Warum nicht an alte Erfolge anknüpfen und bestehende Kooperationen ausbauen?“ dachte sich wohl Daniel Pauls, Dozent für technische und szenische Kamera, als er vom städtischen Sozialarbeiter Hakan Namlisoy auf ein weiteres Filmprojekt für geflüchtete Menschen angesprochen wurde. Gemeinsam mit dem Kultur- und Weiterbildungsbetrieb (KuWeBe) und zahlreichen freiwilligen Helfern – darunter auch Bürgermeister Heinrich Böckelühr – hatten die beiden im vergangenen Jahr bereits die „Neuschwerter – Orientierungsfilme für Flüchtlinge“ produziert und veröffentlicht. Schon damals, im Sommer 2016, gab es zahlreiche Ideen, die Schwerpunkte „Nach der Ankunft“ und „Kultur und Religion“ um weitere, praktische Themenfelder zu erweitern.
Missverständnisse und Kommunikation
Kulturell bedingte Missverständnisse, Kommunikation mit den deutschen Behörden, Einschulung, Job- und Wohnungssuche – dies sind nur einige drängende Themen, die die Neuschwerter heute mehr denn je beschäftigen. Antworten auf alle diesbezüglichen Fragen hat der Arbeitskreis Asyl, der sich bereits seit 1991 für die Belange Asylsuchender in Schwerte einsetzt. Und so trafen sich Hans-Bernd Marks, Beate Brouwer, Lore und Reinhard Kinkel und Jochen Schlechtinger-Hoffmann stellvertretend für die über 500 ehrenamtlichen Mitglieder in der Ruhrakademie mit beinahe 30 Erstsemestern des Fachbereichs Filmregie. Gesucht wurden Anregungen für ein gemeinsames Filmprojekt, das sich gleichermaßen an Neuschwerter und freiwillige Helfer richtet.
Projektskizzen
Nach etwa zweistündigem Gedankenaustausch hatten sich zwei grobe Projektskizzen herauskristallisiert: Ein Vorstellungsfilm über den Arbeitskreis Asyl wird Interessierten die vielfältigen und bereichernden Aufgabenfelder des Arbeitskreises nahebringen und gleichzeitig den Geflüchteten die – häufig nicht bekannte – Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit aufzeigen. Ein weiterer Kurzfilm beschäftigt sich, möglicherweise auf humorvolle Art, mit dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen, mit teils verwirrenden alltäglichen Umgangsformen und allgegenwärtigen Missverständnissen. Am Ende des Vormittages war allen Beteiligten klar: Genug Begeisterung, Elan und auch das nötige Know-How ist vorhanden für die Neuschwerter-Flüchtlingsfilme 2.0!